Fressen oder gefressen werden ist ein Naturgesetz, das schon zu Urzeiten herrschte! In Jurassic Park ist das nicht anders, naja, etwas schon, da geht es eher darum, nicht gefressen zu werden.
Der Spieler schlüpft in die Rolle von Alan Grant aus dem gleichnamigen Film und steuert dessen Geschicke im Jurassic Park. Der Film ist auch im Spiel Programm, zumindest wurden einige Dinge vom Film ins Spiel übernommen, u.a. die originalen Charaktere, die zumindest als Ratgeber agieren, wenn auch nicht immer zum Wohle des Spielers.
Hauptaufgabe des Spielers ist es natürlich, den Jurassic Park bzw. die Insel in einem Stück und möglichst lebendig zu verlassen. Dem stehen natürlich allerhand Aufgaben und nicht weniger angriffslustige Urzeitgenossen im Wege, die den Spieler aka Alan Grant zum fressen gern haben.
Während das Einschalten des Generators und das neu starten des Computer noch grob dem Handlungsstrang des Films folgen, entwickelt das Spiel mit anderen Aufgaben wie Raptoreneier sammeln oder den Raptoren zu Leibe zu rücken eine eher eigenständige Geschichte.
Um die Aufgaben erfolgreich erledigen zu können, muss der Spieler natürlich dafür sorgen, das er nicht als Dinofutter endet. Um dieses unschöne Szenario umgehen zu können, muss man zwangsläufig auf diverse Waffen zurückgreifen, da Beine in die Hand nehmen spätestens in den Gebäuden ein schnelles Ableben zur Folge haben kann. Friedliebende Zeitgenossen werden eher zu Elektroschocker, Betäubungsgranaten oder Betäubungspfeilen greifen, die allerdings die Dinos schneller wieder erwachen lassen, als einem lieb ist und wer will schon den Atem eines vermeintlich schlafenden Dinos in seinem Genick spüren? Für die Spieler, die eher das eigene Leben in den Vordergrund stellen, gibt es noch Schrotflinte, Bola’s und einen kleinen Raketenwerfer, zumindest letztere beiden haben eine durchschlagende dinostoppende Wirkung, mal abgesehen von dem Triceratops und dem T-Rex, diesen beiden Urzeitgenossen kann man auch mit den durchschlagenden Waffen nicht Herr werden, hier gilt nur das Motto: Lauf und dreh dich nicht um…
Da der Jurassic Park eine beinah frei begehbare kleine Welt bietet, ist es dem Spieler selbst überlassen, ob man den Park erkundet oder sich gleich den Aufgaben widmet. Im Großen und Ganzen wird der Spieler aber zwangsläufig beides tun, da erst mit dem Erkunden des Parks bzw. der Gebäude zunehmend Fortschritte möglich werden. So wird der Spieler die Gebäude mehrmals aufsuchen müssen, da Türen oder Aufzüge hin und wieder nur mit ID-Karten geöffnet bzw. genutzt werden können. Auch einige Räume können nur nach dem Auffinden einer Batterie für das Nachtsichtgerät betreten werden, hat man diese Batterie in dem Gebäude noch nicht gefunden, sollte man darauf verzichten, den Raum zu betreten, da dies ein jähes Ende nach sich zieht, denn im Dunkeln lauert der Tod…
Einige Spieler werden sich wohl zudem auch an die zwei verschiedenen Ansichten gewöhnen müssen, während man Alan Grant beim erkunden des Jurassic Park noch aus der Vogelperspektive betrachtet bzw. steuert, schaltet die Ansicht in den Gebäuden auf eine Ego-Perspektive um, die eher einem Ego-Shooter gleicht. Spieler die bis dato noch nichts mit Ego-Shootern anfangen konnten, sollten hier aber keine größeren Probleme bekommen, da die Dinos in den Gebäuden nicht ganz so aggressiv sind und teilweise nur darauf warten, das der Spieler nah genug heran kommt. Diesen Umstand kann man aber mit den Waffen problemlos umgehen und so die Dinos ausschalten, bevor diese zu gefährlich werden können.
Das Spiel richtet sich sowohl an Neueinsteiger wie auch fortgeschrittene Spieler, der Schwierigkeitsgrad bleibt das ganze Spiel über konstant und wird nicht unnötig unfair. Einzig durch zu draufgängerisches Vorgehen oder Unachtsamkeit, sei es durch einen missglückten Sprung oder übermütiges Geplänkel mit den Dinos können zu einem schnellen Ableben führen. In dem Fall startet der Spieler vor dem Gebäude, das zuletzt besucht wurde, so fungiert das Gebäude quasi als Checkpoint. Alternativ dazu kann man auch an Tipp gebenden Masten zwischenspeichern, in dem man diese einfach kurz aktiviert. Gerade in dem Bereich haben es die Hersteller allerdings versäumt, eine Speichermöglichkeit zu integrieren, so muss das Spiel in einem Rutsch durchgespielt werden, was allerdings in Anbetracht der kurzen Spieldauer kein größeres Problem sein dürfte. Der Spieler verfügt zwar nur über eine begrenzte Anzahl an Leben, kann aber noch auf eine Continue-Funktion zurückgreifen, die ein Weiterspielen ermöglicht.
Des weiteren unterstützt das Spiel sowohl den Controller als auch die Maus als Steuerungsoption, was sicher dem einen oder anderen Spieler nicht ungelegen kommen könnte.
Fazit:
Jurassic Park für das SNES ist nur eine von diversen Filmumsetzungen des gleichnamigen Films, jede dieser Filmumsetzungen auf diversen (anderen) Systemen hat ihren Reiz und sicher auch ihre kleinen Schwächen. In dieser Umsetzung wurde viel Wert auf die Dino-Arten und deren Verhalten gelegt, um dem Spieler einen würdigen Jurassic Park auf dem SNES zu bescheren, welcher sich in groben Stücken an die Filmvorlage hält und mit dessen Charakteren aufwarten kann.
Die fehlende Speichermöglichkeit und das so erzwungene durchspielen in einem Rutsch ist natürlich nicht gerade die durchdachteste Lösung und könnte etwas abschreckend wirken, ist aber dennoch lösbar.
Das Spiel ist zumindest noch nicht ausgestorben, aber vielleicht dessen Programmierer, die vielleicht etwas zu sehr in der Videospielurzeit fest hingen… 😉
Hintergrundinformationen:
Entwickler: Ocean Software
Publisher: Jaleco / Ocean Software
Erscheinungsdatum:
1993 USA
1993 Europa
1994 Japan
Genre: Action / Action-Adventure
Plattformen: Super Nintendo Entertainment System
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