Zockerkrankheiten – Jeder Konsole ihr Zipperlein

Der “Nintendo-Nacken”, ein Tennisarm vom “Wii”-Spielen oder das “Space-Invaders-Handgelenk”: Neben akuter Suchtgefahr birgt das stundenlange Zocken von Computerspielen auch einige schmerzhafte Risiken für die Gesundheit. Wir stellen Ihnen kuriose neue Krankheitsbilder und medizinische Fachbegriffe vor.

Wii-Spieler auf der Computerspiele-Messe “Games Convention” in Leipzig
Achtung Zocker: Wer zuviel spielt läuft Gefahr, an “Wiitis” zu erkranken.
© dpa

Das “Space-Invaders-Handgelenk”

Das ungewohnte Betätigen des Joysticks durch permanentes Beugen und Strecken des Handgelenks führte zu der wohl ersten “Konsolen-Krankheit”. Nicht wenige Zocker des Kult-Videospiels der 80er-Jahre litten nach zu langem Spielen unter einer schmerzhaften Versteifung in Handgelenk und Unterarm. Pionierarbeit ist eben manchmal mühsam.
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Der “Playstation-Daumen”

Einen nicht ganz ernst gemeinten Beitrag veröffentlichte im Jahr 2005 das “South African Medical Journal”. Darin wurden die folgenden Symptome, die nach zu langem Spielen mit der Playstation auftreten können, beschrieben: Blasen, Taubheitsgefühle und ein Kribbeln im Daumen. Für die Studie waren 120 Schüler befragt worden. Die Autorin war ein 13-jähriges Mädchen.

 

Der “Nintendo-Nacken”

Mit dem Game Boy kamen leider auch die Nackenschmerzen. Schuld daran war die schlechte Haltung während des Zockens: Es muss einfach irgendwann weh tun, wenn man stundenlang mit gebeugtem Rücken, dem Kinn auf der Brust und angewinkelten Ellbogen da sitzt. Das gute alte “Tetris” hat eben einfach süchtig gemacht.

 

Die “Nintendinitis”

“Super Mario” und Co. auf dem “Super Nintendo” waren oft zu viel für den Daumen, der ständig die Tasten des Controllers drücken musste. Bei einigen Dauer-Zockern äußerte sich die Überlastung in Form von starken Schmerzen. Wer dennoch nicht vom Zocken lassen konnte, dem drohte sogar noch eine verschärfte Form des so genannten “Nintendo-Daumens”: die “eitrige Nintendinitis”. Die eiternde Entzündung der Handinnenfläche kam vom permanenten Halten des Controllers. Nicht so super.

 

Die “Wiitis”

Warum sollte es virtuellen Tennisspielern besser ergehen als echten? Auch Wii-Spieler können nach zu intensivem Training schmerzhafte Sehnenentzündungen in Schulter und Ellbogen bekommen – ähnlich dem klassischen Tennisarm. Zur Vorbeugung empfehlen wir dem ungeübten Sofasportler gutes Aufwärmen, gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen vor dem Match und regelmäßige Pausen.

 

Wiihabilitation

Doch Konsolen haben auch ihr Gutes: In den USA wird die Wii vermehrt in der Reha bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten, nach Knochenbrüchen oder Operationen eingesetzt. Das Spielen ist für viele Patienten nicht so stupide wie konventionelle Beweglichkeits- und Kräftigungsübungen. Einen medizinischen Fachbegriff für diese Form der Therapie gibt es selbstverständlich auch schon: “Wiihabilitation”.

 

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